Vom 9. bis 14. September 2025 wurde die dänische Stadt Herning zum Zentrum europäischer Spitzenleistungen in der beruflichen Bildung. Rund 600 junge Fachkräfte aus 32 Nationen traten bei den EuroSkills 2025 in 38 verschiedenen Berufen gegeneinander an. Was geboten wurde, war weit mehr als ein Wettbewerb – es war eine Demonstration von Präzision, Innovationskraft und internationaler Verbundenheit im Handwerk und in der beruflichen Bildung. Im feierlichen Rahmen der Schlussveranstaltung wurde die EuroSkills-Flagge an die nächsten Gastgeber überreicht: Deutschland und Luxemburg werden die Europameisterschaft der Berufe vom 22. bis 26. September 2027 gemeinsam austragen – federführend in Düsseldorf.
Besonders erfreulich aus deutscher Sicht: Die Berufe-Nationalmannschaft konnte mit insgesamt 22 Medaillen und dem Europameistertitel im Speed-Programming glänzen. Im Nationenranking bedeutete das Platz zwei – ein beeindruckendes Ergebnis, das die Leistungsfähigkeit des dualen Systems „Made in Germany“ einmal mehr unter Beweis stellt.
Internationale Bühne – lokale Perspektive
Im Rahmen der EuroSkills war auch die IHK durch Dr. Holtkamp und die Handwerkskammer Düsseldorf durch Dr. Henke vertreten. Auch als Mitglied im Lenkungskreis des Kompetenzzentrums Berufliche Orientierung beobachteten die Herren nicht nur die Leistungen der Teilnehmenden, sondern nutzten die Gelegenheit, um wichtige Impulse für die Vorbereitung der EuroSkills 2027 in Düsseldorf zu sammeln. Dr. Henke nutzte auch die Möglichkeit im Lenkungskreis des Kompetenzzentrums darüber zu berichten. Außerdem auf der Gästeliste in Herning: Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Bundesinstituts für Berufsbildung, des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, mehrerer NRW-Ministerien, der Messe Düsseldorf sowie der Wirtschaftsförderung Düsseldorf.
Fachkräfte als Botschafter einer neuen Generation
Die Wettbewerbe fanden unter großem öffentlichem Interesse statt: Über 100.000 Besucherinnen und Besucher verfolgten die Leistungen der jungen Fachkräfte – viele davon nutzten die Gelegenheit, sich bei den „Try a Skill“-Stationen selbst auszuprobieren. Ein Höhepunkt war der Besuch von König Frederik X., der sich persönlich ein Bild vom Können der Teilnehmenden machte. Auch Bundesbildungsministerin Karin Prien suchte das Gespräch mit deutschen Nachwuchstalenten.
Die EuroSkills 2025 waren nicht nur ein Schaufenster der Exzellenz, sondern auch eine Plattform für den Austausch über die Zukunft der beruflichen Bildung in Europa. Ministerinnen und Minister aus zahlreichen Ländern diskutierten darüber, wie Ausbildungssysteme stärker miteinander vernetzt und weiterentwickelt werden können.
Der Blick nach vorn: Düsseldorf bereitet sich vor
Mit einem Koffer voller Eindrücke und Inspirationen kehrten die deutschen Delegationen zurück – und nahmen nicht nur Medaillen, sondern auch wertvolle Erkenntnisse für die Vorbereitung der EuroSkills 2027 mit. Die Vorbereitungen in Düsseldorf laufen bereits an – getragen von einem großen Netzwerk.
„Jetzt gilt es, die gewonnenen Erfahrungen in ein tragfähiges Konzept zu übersetzen. Mit dem Rückenwind aus Herning und der klaren Vision für 2027 steht fest: Die EuroSkills in Düsseldorf haben das Potenzial, ein Leuchtturmprojekt für berufliche Bildung in Deutschland und darüber hinaus zu werden.
Quelle: Dr. Henke und Wirtschaftsförderung Foto: WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG DER STADT DÜSSELDORF
https://kompetenzzentrum-duesseldorf.de/wp-content/uploads/2019/04/Logo-1030x312.png00Christoph Socharthttps://kompetenzzentrum-duesseldorf.de/wp-content/uploads/2019/04/Logo-1030x312.pngChristoph Sochart2025-09-25 09:28:502025-09-30 07:13:17EuroSkills 2027 als starkes Signal für die Zukunft der beruflichen Bildung in Europa
Was wollen Jugendliche in Bremen eigentlich von ihrer beruflichen Zukunft? Diese Frage hat die neue Jugendstudie von NORDMETALL in Zusammenarbeit mit der NORDAKADEMIE-Stiftung beantwortet – und das mit aufschlussreichen, teils überraschenden Ergebnissen – und ich glaube, dass die NRW-Jugend von diesen Ergebnissen nicht so weit weg scheint. Fest steht dennoch: Die Generation kurz vor dem Abitur blickt positiv in die Zukunft, ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und zeigt mehr Interesse an Industriearbeitsplätzen als Gleichaltrige in anderen norddeutschen Bundesländern.
Jugendliche setzen auf klassische Werte – und auf Führung
Knapp 700 Schülerinnen und Schüler aus elf Schulen in Bremen und Bremerhaven wurden befragt – ebenso wie 44 Unternehmen aus der Region mit insgesamt über 54.000 Beschäftigten, schwerpunktmäßig aus der Metall- und Elektroindustrie (M+E). Das Ergebnis: Jugendliche im Land Bremen halten Werte wie Zuverlässigkeit (80 %), Disziplin (76 %) und Kommunikationsfähigkeit (67 %) für essenziell im Berufsleben – damit ticken sie traditioneller als oft angenommen. Gleichzeitig zeigt sich: Fast 50 % wollen später eine Führungsposition übernehmen – Jungen mit 55 % etwas häufiger als Mädchen (43 %).
Großes Interesse an Industrie – aber mit anderen Vorstellungen
14 Prozent der Jugendlichen möchten gerne in der Metall- und Elektroindustrie arbeiten, 41 Prozent können es sich zumindest vorstellen – ein deutlich höherer Wert als in Hamburg oder Mecklenburg-Vorpommern. Doch während Unternehmen vor allem Personal für Instandhaltung, Lager oder Produktion suchen, interessieren sich die Jugendlichen eher für Projektmanagement (42 %), Forschung und Entwicklung (39 %) sowie Marketing und Vertrieb (34 %).
Hier zeigt sich ein deutlicher Handlungsauftrag: Unternehmen müssen ihre attraktiven Arbeitsfelder – inklusive moderner Technik, guten Verdienstmöglichkeiten und internationaler Perspektiven – besser und früher kommunizieren.
Lücke zwischen Schulwissen und Arbeitgebererwartung
Besonders groß ist die Kluft bei der Bewertung schulischer Fächer: Während Unternehmen Fächer wie Deutsch (98 %), Mathematik (86 %) und Englisch (67 %) als wichtig einstufen, sehen das die Jugendlichen anders – vor allem das Fach Deutsch wird mit nur 22 % deutlich unterschätzt. Auch wirtschaftlich-technische Fächer wie Informatik (6 %), Physik (11 %) und Wirtschaftslehre (14 %) stoßen bei den Schülerinnen und Schülern auf vergleichsweise geringes Interesse.
Thomas Küll von NORDMETALL betont deshalb:
„Kompetenzen im Umgang mit Informationstechnologie werden immer wichtiger. Bremen sollte die Einführung eines eigenständigen Informatikfaches nach dem Vorbild anderer Bundesländer prüfen.“
Berufsorientierung: Praktika und Eltern sind entscheidend
Was prägt die Berufswahl? Praktika (85 %), Familie (53 %) und Social Media (44 %) sind die wichtigsten Einflussquellen. Schulen spielen eine wichtige Rolle – aber mit Nachholbedarf: Während 43 % der Jugendlichen ihre Berufsorientierung als gut bewerten, sind 0 % der befragten Unternehmen mit dem Angebot „sehr zufrieden“, fast 30 %halten es für mangelhaft.
Auch hier sieht NORDMETALL Potenzial:
„Praktika bleiben ein Schlüsselinstrument für den Berufseinstieg – am besten gestaltet mit echten Praktikern aus den Betrieben.“
Duales Studium als unentdeckte Chance
Mit 40 % ist das klassische Hochschulstudium der beliebteste Karriereweg unter den Bremer Jugendlichen, nur 23 %wollen ein duales Studium beginnen – obwohl viele von ihnen dessen Vorteile nicht kennen. Ganze 50 % zeigen sich unentschlossen.
Prof. Dr. Stefan Wiedmann, Präsident der NORDAKADEMIE, sieht darin eine Chance:
„Die Wirtschaft trifft in Bremen auf eine Nachwuchsgeneration mit großem Gestaltungswillen. Wir qualifizieren gezielt für die Berufe, die in der Region gefragt sind – mit direktem Praxisbezug und engem Draht zur Industrie.“
https://kompetenzzentrum-duesseldorf.de/wp-content/uploads/2019/04/Logo-1030x312.png00Christoph Socharthttps://kompetenzzentrum-duesseldorf.de/wp-content/uploads/2019/04/Logo-1030x312.pngChristoph Sochart2025-08-29 10:42:282025-08-29 10:42:28Bremens Jugend im Aufbruch: Optimistisch, ehrgeizig – und interessiert an Industrie-Jobs
Wenn man an die gamescom denkt, hat man wahrscheinlich sofort Bilder von riesigen Hallen, bunten Lichtern und tausenden Besucher*innen im Kopf, die die neuesten Spiele ausprobieren. Klar, das ist die Hauptattraktion der weltweit größten Gamingmesse. Aber daneben gibt es noch etwas, das auf den ersten Blick unscheinbarer wirkt und trotzdem hochspannend ist: Bereiche wie die Campus Area, in der Hochschulen Studiengänge vorstellen, oder der invest circle, wo Start-ups ihre Ideen pitchen und mit Investor*innen ins Gespräch kommen. Mit anderen Worten: Die gamescom zeigt nicht nur Spiele – sie zeigt auch Berufsbilder, Karrierewege und Zukunftsperspektiven.
Klassische Berufsmessen – und ihr Problem
Wenn wir an klassische Berufsmessen denken, sieht das Bild oft ganz anders aus. Unternehmen oder Institutionen bauen ihre Stände auf, verteilen Flyer und hoffen, dass Jugendliche stehenbleiben und Fragen stellen. Aber Hand aufs Herz: Wie spannend ist das wirklich? Für viele Schüler*innen fühlt sich das eher nach „Pflichtprogramm“ an – man schaut vorbei, nimmt Infomaterial mit, das vielleicht später in der Tasche landet, und geht wieder. Begeisterung für Berufe entsteht so selten.
Was die gamescom anders macht
Auf der gamescom ist das Konzept komplett anders:
Mitmachen statt nur zuhören. Überall gibt es Stationen, wo man Dinge ausprobieren kann – sei es ein neues Spiel, ein VR-Erlebnis oder ein Workshop.
Persönliche Begegnungen. Entwickler*innen, Studierende und Gründer*innen sind direkt vor Ort und erzählen von ihrer Arbeit. Das macht Berufe nahbar und greifbar.
Gamification. Alles ist spielerisch und erlebnisorientiert. Man sammelt Eindrücke, statt trockene Informationen.
Vielfalt. Es geht nicht nur um „Spiele programmieren“. Auf der Messe wird deutlich: In dieser Branche gibt es Jobs in Grafik, Storytelling, Marketing, Eventorganisation, Community Management – und viele weitere.
Genau diese Mischung aus Erlebnis und Vielfalt macht die Messe so attraktiv – und ist gleichzeitig der Grund, warum sie ein spannendes Beispiel für die Berufsorientierung der Zukunft sein könnte.
Was wir davon lernen können
Natürlich: Eine Berufemesse im Stil der gamescom – mit Hunderttausenden Besucher*innen, gigantischen Ständen und Showeffekten – ist nicht realistisch. Aber die Idee dahinter können wir übertragen:
Mehr Interaktion: Berufe lassen sich besser entdecken, wenn man sie ausprobieren darf. Kleine Simulationen, Mitmachstationen oder praktische Aufgaben könnten das möglich machen.
Geschichten statt Fakten: Statt nur Flyer und Merch zu verteilen, sollten echte Menschen erzählen, wie sie in ihren Beruf gekommen sind – mit allen Umwegen, Chancen und Überraschungen.
Spielerische Elemente: Gamification kann Berufe erlebbar machen. Warum nicht Mini-Games, Quizze oder Challenges nutzen, um Berufsfelder kennenzulernen?
Digitale Tools einbinden: Viele Jugendliche sind ohnehin digital unterwegs. Virtual-Reality-Brillen, Apps oder kurze Videos können eine Messe moderner und spannender machen.
Inspirierende Kurzgespräche: Jugendliche treffen auf Vorbilder in ihrem Alter, deren Geschichten ihren eigenen ähneln. So können sie sich leichter motivieren lassen und entdecken neue Perspektiven für ihre berufliche Zukunft.
Fazit – Berufsorientierung neu denken
Die gamescom ist sicher kein klassisches Vorbild für Berufsorientierung – aber sie zeigt eindrucksvoll, wie man junge Menschen für Themen begeistert, die auf den ersten Blick „schwer“ oder „trocken“ wirken könnten. Genau das sollte auch das Ziel von Berufsmessen sein: Erlebnis statt Pflichtprogramm, Neugier statt Langeweile, Mitmachen statt nur Zuhören.
Wenn wir Jugendlichen Berufe genauso spannend präsentieren könnten, wie die gamescom neue Spiele präsentiert, dann hätten wir einen großen Schritt geschafft. Und vielleicht sollten wir uns alle häufiger fragen: Wie sieht die Berufemesse der Zukunft eigentlich aus – und wie schaffen wir es, dass Jugendliche dort mit genauso viel Vorfreude hingehen wie zur gamescom?
EuroSkills 2027 als starkes Signal für die Zukunft der beruflichen Bildung in Europa
NewsVom 9. bis 14. September 2025 wurde die dänische Stadt Herning zum Zentrum europäischer Spitzenleistungen in der beruflichen Bildung. Rund 600 junge Fachkräfte aus 32 Nationen traten bei den EuroSkills 2025 in 38 verschiedenen Berufen gegeneinander an. Was geboten wurde, war weit mehr als ein Wettbewerb – es war eine Demonstration von Präzision, Innovationskraft und internationaler Verbundenheit im Handwerk und in der beruflichen Bildung. Im feierlichen Rahmen der Schlussveranstaltung wurde die EuroSkills-Flagge an die nächsten Gastgeber überreicht: Deutschland und Luxemburg werden die Europameisterschaft der Berufe vom 22. bis 26. September 2027 gemeinsam austragen – federführend in Düsseldorf.
Besonders erfreulich aus deutscher Sicht: Die Berufe-Nationalmannschaft konnte mit insgesamt 22 Medaillen und dem Europameistertitel im Speed-Programming glänzen. Im Nationenranking bedeutete das Platz zwei – ein beeindruckendes Ergebnis, das die Leistungsfähigkeit des dualen Systems „Made in Germany“ einmal mehr unter Beweis stellt.
Internationale Bühne – lokale Perspektive
Im Rahmen der EuroSkills war auch die IHK durch Dr. Holtkamp und die Handwerkskammer Düsseldorf durch Dr. Henke vertreten. Auch als Mitglied im Lenkungskreis des Kompetenzzentrums Berufliche Orientierung beobachteten die Herren nicht nur die Leistungen der Teilnehmenden, sondern nutzten die Gelegenheit, um wichtige Impulse für die Vorbereitung der EuroSkills 2027 in Düsseldorf zu sammeln. Dr. Henke nutzte auch die Möglichkeit im Lenkungskreis des Kompetenzzentrums darüber zu berichten. Außerdem auf der Gästeliste in Herning: Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Bundesinstituts für Berufsbildung, des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, mehrerer NRW-Ministerien, der Messe Düsseldorf sowie der Wirtschaftsförderung Düsseldorf.
Fachkräfte als Botschafter einer neuen Generation
Die Wettbewerbe fanden unter großem öffentlichem Interesse statt: Über 100.000 Besucherinnen und Besucher verfolgten die Leistungen der jungen Fachkräfte – viele davon nutzten die Gelegenheit, sich bei den „Try a Skill“-Stationen selbst auszuprobieren. Ein Höhepunkt war der Besuch von König Frederik X., der sich persönlich ein Bild vom Können der Teilnehmenden machte. Auch Bundesbildungsministerin Karin Prien suchte das Gespräch mit deutschen Nachwuchstalenten.
Die EuroSkills 2025 waren nicht nur ein Schaufenster der Exzellenz, sondern auch eine Plattform für den Austausch über die Zukunft der beruflichen Bildung in Europa. Ministerinnen und Minister aus zahlreichen Ländern diskutierten darüber, wie Ausbildungssysteme stärker miteinander vernetzt und weiterentwickelt werden können.
Der Blick nach vorn: Düsseldorf bereitet sich vor
Mit einem Koffer voller Eindrücke und Inspirationen kehrten die deutschen Delegationen zurück – und nahmen nicht nur Medaillen, sondern auch wertvolle Erkenntnisse für die Vorbereitung der EuroSkills 2027 mit. Die Vorbereitungen in Düsseldorf laufen bereits an – getragen von einem großen Netzwerk.
„Jetzt gilt es, die gewonnenen Erfahrungen in ein tragfähiges Konzept zu übersetzen. Mit dem Rückenwind aus Herning und der klaren Vision für 2027 steht fest: Die EuroSkills in Düsseldorf haben das Potenzial, ein Leuchtturmprojekt für berufliche Bildung in Deutschland und darüber hinaus zu werden.
Quelle: Dr. Henke und Wirtschaftsförderung
Foto: WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG DER STADT DÜSSELDORF
Bremens Jugend im Aufbruch: Optimistisch, ehrgeizig – und interessiert an Industrie-Jobs
NewsWas wollen Jugendliche in Bremen eigentlich von ihrer beruflichen Zukunft? Diese Frage hat die neue Jugendstudie von NORDMETALL in Zusammenarbeit mit der NORDAKADEMIE-Stiftung beantwortet – und das mit aufschlussreichen, teils überraschenden Ergebnissen – und ich glaube, dass die NRW-Jugend von diesen Ergebnissen nicht so weit weg scheint. Fest steht dennoch: Die Generation kurz vor dem Abitur blickt positiv in die Zukunft, ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und zeigt mehr Interesse an Industriearbeitsplätzen als Gleichaltrige in anderen norddeutschen Bundesländern.
Jugendliche setzen auf klassische Werte – und auf Führung
Knapp 700 Schülerinnen und Schüler aus elf Schulen in Bremen und Bremerhaven wurden befragt – ebenso wie 44 Unternehmen aus der Region mit insgesamt über 54.000 Beschäftigten, schwerpunktmäßig aus der Metall- und Elektroindustrie (M+E).
Das Ergebnis: Jugendliche im Land Bremen halten Werte wie Zuverlässigkeit (80 %), Disziplin (76 %) und Kommunikationsfähigkeit (67 %) für essenziell im Berufsleben – damit ticken sie traditioneller als oft angenommen. Gleichzeitig zeigt sich: Fast 50 % wollen später eine Führungsposition übernehmen – Jungen mit 55 % etwas häufiger als Mädchen (43 %).
Großes Interesse an Industrie – aber mit anderen Vorstellungen
14 Prozent der Jugendlichen möchten gerne in der Metall- und Elektroindustrie arbeiten, 41 Prozent können es sich zumindest vorstellen – ein deutlich höherer Wert als in Hamburg oder Mecklenburg-Vorpommern. Doch während Unternehmen vor allem Personal für Instandhaltung, Lager oder Produktion suchen, interessieren sich die Jugendlichen eher für Projektmanagement (42 %), Forschung und Entwicklung (39 %) sowie Marketing und Vertrieb (34 %).
Hier zeigt sich ein deutlicher Handlungsauftrag: Unternehmen müssen ihre attraktiven Arbeitsfelder – inklusive moderner Technik, guten Verdienstmöglichkeiten und internationaler Perspektiven – besser und früher kommunizieren.
Lücke zwischen Schulwissen und Arbeitgebererwartung
Besonders groß ist die Kluft bei der Bewertung schulischer Fächer: Während Unternehmen Fächer wie Deutsch (98 %), Mathematik (86 %) und Englisch (67 %) als wichtig einstufen, sehen das die Jugendlichen anders – vor allem das Fach Deutsch wird mit nur 22 % deutlich unterschätzt. Auch wirtschaftlich-technische Fächer wie Informatik (6 %), Physik (11 %) und Wirtschaftslehre (14 %) stoßen bei den Schülerinnen und Schülern auf vergleichsweise geringes Interesse.
Thomas Küll von NORDMETALL betont deshalb:
Berufsorientierung: Praktika und Eltern sind entscheidend
Was prägt die Berufswahl? Praktika (85 %), Familie (53 %) und Social Media (44 %) sind die wichtigsten Einflussquellen. Schulen spielen eine wichtige Rolle – aber mit Nachholbedarf: Während 43 % der Jugendlichen ihre Berufsorientierung als gut bewerten, sind 0 % der befragten Unternehmen mit dem Angebot „sehr zufrieden“, fast 30 %halten es für mangelhaft.
Auch hier sieht NORDMETALL Potenzial:
Duales Studium als unentdeckte Chance
Mit 40 % ist das klassische Hochschulstudium der beliebteste Karriereweg unter den Bremer Jugendlichen, nur 23 %wollen ein duales Studium beginnen – obwohl viele von ihnen dessen Vorteile nicht kennen. Ganze 50 % zeigen sich unentschlossen.
Prof. Dr. Stefan Wiedmann, Präsident der NORDAKADEMIE, sieht darin eine Chance:
Warum Berufsorientierung mehr „gamescom“ vertragen könnte
NewsVon Ilka Hüsges
Wenn man an die gamescom denkt, hat man wahrscheinlich sofort Bilder von riesigen Hallen, bunten Lichtern und tausenden Besucher*innen im Kopf, die die neuesten Spiele ausprobieren. Klar, das ist die Hauptattraktion der weltweit größten Gamingmesse. Aber daneben gibt es noch etwas, das auf den ersten Blick unscheinbarer wirkt und trotzdem hochspannend ist: Bereiche wie die Campus Area, in der Hochschulen Studiengänge vorstellen, oder der invest circle, wo Start-ups ihre Ideen pitchen und mit Investor*innen ins Gespräch kommen. Mit anderen Worten: Die gamescom zeigt nicht nur Spiele – sie zeigt auch Berufsbilder, Karrierewege und Zukunftsperspektiven.
Klassische Berufsmessen – und ihr Problem
Wenn wir an klassische Berufsmessen denken, sieht das Bild oft ganz anders aus. Unternehmen oder Institutionen bauen ihre Stände auf, verteilen Flyer und hoffen, dass Jugendliche stehenbleiben und Fragen stellen. Aber Hand aufs Herz: Wie spannend ist das wirklich? Für viele Schüler*innen fühlt sich das eher nach „Pflichtprogramm“ an – man schaut vorbei, nimmt Infomaterial mit, das vielleicht später in der Tasche landet, und geht wieder. Begeisterung für Berufe entsteht so selten.
Was die gamescom anders macht
Auf der gamescom ist das Konzept komplett anders:
Genau diese Mischung aus Erlebnis und Vielfalt macht die Messe so attraktiv – und ist gleichzeitig der Grund, warum sie ein spannendes Beispiel für die Berufsorientierung der Zukunft sein könnte.
Was wir davon lernen können
Natürlich: Eine Berufemesse im Stil der gamescom – mit Hunderttausenden Besucher*innen, gigantischen Ständen und Showeffekten – ist nicht realistisch. Aber die Idee dahinter können wir übertragen:
Fazit – Berufsorientierung neu denken
Die gamescom ist sicher kein klassisches Vorbild für Berufsorientierung – aber sie zeigt eindrucksvoll, wie man junge Menschen für Themen begeistert, die auf den ersten Blick „schwer“ oder „trocken“ wirken könnten. Genau das sollte auch das Ziel von Berufsmessen sein: Erlebnis statt Pflichtprogramm, Neugier statt Langeweile, Mitmachen statt nur Zuhören.
Wenn wir Jugendlichen Berufe genauso spannend präsentieren könnten, wie die gamescom neue Spiele präsentiert, dann hätten wir einen großen Schritt geschafft. Und vielleicht sollten wir uns alle häufiger fragen: Wie sieht die Berufemesse der Zukunft eigentlich aus – und wie schaffen wir es, dass Jugendliche dort mit genauso viel Vorfreude hingehen wie zur gamescom?
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Fotoquelle: gamescom