MINT-Lücke wird immer größer
Die MINT-Lücke im Fachkräftebereich wird immer größer. Dies sagt eine neuste Auswertung des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Köln. Konkret haben die Forscher errechnet:
– In den Energie- und Elektroberufen fehlen über 48.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
– In den Bauberufen 31.000.
– Im IT-Bereich fehlen 29.000.
– Im Maschinen- und Fahrzeugbau „nur“ über 11.000
Anfang 2020 sah es aufgrund des wirtschaftlichen Einbruchs nicht so arg aus. Die Nachfrage nach Personen mit einer MINT-Ausbildung verringerte sich. Seit September steigt der Engpass aber wieder an.
Das bedeutet, dass die Förderung der MINT-Ausbildung in den Schulen intensiviert werden muss. In Düsseldorf sind wir in diesem Bereich unterwegs mit unserem MINT-Netzwerk Düsseldorf (dem „zdi“), der Girls academy, den Ausbildungsbotschaftern und den MINT-Agenten. Das MINT Nachwuchsbarometer 2021 zeigt aktuelle und langfristige Problemstellen und Herausforderungen in der MINT-Bildung auf. Einem Viertel der Grundschulkinder fehlen die erforderlichen mathematischen und naturwissenschaftlichen Kompetenzen – ein Problem, das sich in den Sekundarstufen fortsetzt. Aufgrund der Corona-Pandemie nimmt der Bericht 2021 das »Lernen im Lockdown« besonders in den Blick und formuliert notwendige Maßnahmen für ein krisensicheres Schulsystem. Die Pandemie hat auch Auswirkungen auf die berufliche Bildung: Im Jahr 2020 wurden rund 21.000 MINT-Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen als im Vorjahr, etwa ein Viertel davon coronabedingt. Zudem wird jedes fünfte MINT-Ausbildungsverhältnis in Deutschland abgebrochen. (siehe dazu den Stream unten)
Eine große Erholung zeigt sich in den Studienfächern. Die Forscher aus Köln berechneten: „So liegt die Lücke in akademischen MINT-Berufen Ende April bei 72.000 und damit mit 91 Prozent relativ nah am Durchschnittswert von 78.900 für den Aprilwert im Zeitraum vor der Corona-Krise von 2014 bis 2019. In den MINT-Spezialisten und MINT-Facharbeiterberufen lag die Lücke im April in Summe bei 73.200, dies sind 54 Prozent des Durchschnittswertes des Aprils im Zeitraum von 2014 bis 2019.“