MEIN ELEMENT (2)


Veröffentlicht am Februar 24, 2019

Warum ist es sooooo wichtig, das ich in meinem Element bin?

  • Weil ich frustriert bin, wenn ich meine Talente und Neigungen nicht kenne.
  • Weil ich in Schule und Hochschule nicht weiß, welche Wahlpflichtfächer, welche AGs oder Kurse ich belegen soll.
  • Weil ich nach der Schule nicht weiß, ob ich eine Ausbildung machen soll oder studieren.
  • Weil ich nicht weiß, wenn ich mich fürs studieren entschieden habe, welche Studienrichtung ich belegen soll.
  • Weil ich unglücklich bin, wenn ich nicht in meinem Element lebe.
  • Weil zu viele Jugendliche bzw. junge Erwachsene ihre Ausbildung und ihr Studium abbrechen.

Eine persönliche Entdeckungsreise

Das eigene Element zu finden ist eine persönliche Aufgabe, eine Entdeckungsreise, ein persönlicher Prozess. Letztendlich geht es darum, seine Neigungen, Talente und Fähigkeiten zu entdecken. Sir Ken Robinson sagt dazu in seinem Buch „Begeistert leben“, das dies eine Reise in zwei Richtungen ist:

  1. Es ist eine Reise zu sich selbst, um zu erforschen, was in meinem Inneren verborgen liegt (Bedürfnisse, Wünsche, Gefühle, Gedanken, Sinneswahrnehmungen, Neigungen, Talente, Fähigkeiten, persönliche Ressourcen).
  2. Und es ist eine Reise nach außen, um zu schauen, welche Möglichkeiten meine Umwelt birgt (andere Menschen, mit denen ich in Beziehung stehe, Gegebenheiten, Umstände, finanzielle und fachliche Ressourcen).

Der Weg, sein eigenes Element zu finden, kann häufig überraschen und viel Unentdecktes freilegen.

Wir haben alle verschiedene Voraussetzungen, das hängt von meinen Lebensumständen beispielsweise ab. Und von meinem Charakter. Dennoch gibt es grundsätzliche Prinzipien, die für diesen Prozess gelten und auf Jedermann und Jederfrau anwendbar sind. Ebenso kann man sich Techniken, Strategien und Instrumente zunutze machen. Schülerinnen und Schüler in NRW haben solche Möglichkeiten – wir nennen dies Kür & Pflicht. Mehr dazu später in diesem Blog.

Erfüllende Mitarbeit

Bevor wir aber diesen Gedanken fortsetzen, will ich kurz verweisen auf die „erfüllende Mitarbeit“: dieses Modell gilt für Schule und Freizeit, für Hochschule und Job und letztendlich auch für ehrenamtliche Mitarbeit.

Eigentlich ist es sehr schlicht: Erfüllende Mitarbeit ist, dass ich das tun soll, was ich will und was ich auch kann. Erfüllende Mitarbeit besteht aus den drei Komponenten sollen, wollen und können.

  • Wenn ich etwas mache soll und es auch will, aber nicht kann, dann bin ich frustriert.
  • Wenn ich etwas machen soll und es auch kann, aber nicht will, dann verweigere ich mich.
  • Wenn ich etwas will und es auch kann, aber nicht soll (bzw. darf), kommt es ziemlich bald zu einem Konflikt (mit mir selbst oder z.B. Menschen, mit denen ich beruflich oder privat in Beziehung stehe).

Wir leben glücklich, wenn wir erfüllt mitarbeiten. Wenn wir unseren Platz finden, an dem Sollen, Wollen und Können übereinstimmen. Dann bin ich letztendlich in meinem Element.

Erfüllende Mitarbeit kann ich finden – und kann ich auch selbst gestalten, aber: das ist ein anderes Thema.

(Fortsetzung folgt.)